Was uns alle hindert

„ich wusste es zu dem Zeitpunkt einfach nicht besser“ – Verwechslung (avidyā)

„für mich war es am besten so“ – Egoismus (asmitā)

„das war so geil, ich will unbedingt mehr davon“ – Gier (rāga)

„hör mir bloß auf damit, das ist überhaupt nichts für mich, das weiß ich jetzt schon“ – Vorurteil (dveṣa)

„ohne dich bin ich verloren“ – Angst (abhiniveśaḥ)

Jedem von uns kommt der ein oder andere Satz bekannt vor. Oft verlieren wir aus den Augen, was wirklich wichtig ist, entscheiden und handeln überstürzt. Wir denken, bestimmte Dinge oder Personen machen uns zu einem glücklicheren oder besseren Menschen und klammern uns fest. Genauso anders herum: haben wir einmal negative Erfahrungen gemacht, lehnen wir ähnliches fortan kategorisch ab.

अविद्यास्मितारागद्वेषाभिनिवेशः क्लेशाः
avidyā-asmitā-rāga-dveṣa-abhiniveśaḥ kleśāḥ

In den Yogasutras (den Leitschriften des Yoga) werden all diese Dinge als „störende Neigungen“ (=kleśāḥ) in uns bezeichnet, die uns abhalten und hindern ein erfülltes Leben zu führen.

Ein sehr verständliches Beispiel beschreibt Yogasutra 2.14

ते ह्लाद परितापफलाः पुण्यापुण्यहेतुत्वात्
te hlāda paritāpa-phalāḥ puṇya-apuṇya-hetutvāt

„Beruht das Handeln auf einer klaren Wahnehmung, wird es aufgrund des Ergebnisses auch langfristig angenommen; beruht es jedoch auf einem Irrtum, wird es langfristig bereut.“

Bedeutet so viel wie: fällst du eine Entscheidung aus klarer Überzeugung und stehst dahinter, wirst du dich danach über das Ergebnis nicht ärgern, selbst wenn es nicht deiner Wunschvorstellung entspricht. Hast du dich bei deiner Entscheidung hingegen beeinflussen, dir reinreden lassen, wirst du danach die Schuld vielleicht auf denjenigen schieben, unglücklich sein und dich mit der Person streiten.

Das Wissen darüber tatsächlich in die Praxis umzusetzen ist natürlich nochmal eine andere Geschichte. Stille Meditation -wer hätte das gedacht- soll uns dabei helfen, diese Verhaltensmuster aufzulösen. Durch Meditation werden unsere Gedanken, Handlungen und Entscheidungen klarer und reiner, kommen mehr aus unserem Herzen. Wenn das kein Ansporn ist? So oft können wir uns nicht entscheiden, wissen nicht, was der richtige Weg ist. Es ist Zeit, uns wieder mehr mit uns selbst, unserer Intention zu verbinden! Nimm dir die Zeit!

Hast du noch keine Meditationspraxis, kannst du dir hier die Basics durchlesen.

  1. Pingback: soham – Gedanken über das Göttliche | the down dog

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