Wer hat das nicht schon mal erlebt: kaum hat man Urlaub, wird am krank. Die kompletten Feiertage lag‘ ich flach, statt Ratschen und Rotwein mit Familie und Freunden war Infrarotlicht und Inhalieren angesagt. Nach vier Tagen in der Horizontalen hat mich mein Dad zum Glück zu einem Winterspaziergang im Wald überredet. Dabei entstanden nicht nur diese Fotos, sondern auch folgende Gedanken.Warm eingepackt, mit Taschentüchern und Halspastillen in der Manteltasche gehen wir los und nach den ersten paar Schritten wünsche ich mich zurück auf die Couch.Die schöne Stimmung und die im Sonnenlicht glitzernden Frostkristalle lenken mich dann aber ab. Die Ruhe und einige tiefe Atemzüge der wunderbaren Waldluft tun den Rest und schon nach kurzer Zeit fühle ich mich viel besser.Es sind die Momente kompletter Entspannung, wie am Beginn des Urlaubs oder an Feiertagen, an denen der Körper dann einbricht. Zu lange hast du vielleicht schon die kleinen Anzeichen unterdrückt, hast dir eingeredet du musst funktionieren, dich weiter morgens ins Büro schleppen, obwohl du eigentlich nur liegen bleiben und weiterschlafen willst. Und das kann man auch so machen (ist aber hald scheise). Wir arbeiten weiter, merken aber eigentlich schon, dass wir kraftloser, unproduktiver und unkreativer sind als sonst. Danach kommt, wie beim Handy, das pop-up: „low battery: 20% of battery remaining“ – nur das hier beim Handy meist schon hektisch nach dem Ladekabel gesucht wird, um es anzuschließen, um nicht Gefahr zu laufen, dass sich unser wichtigstes Elektrogerät plötzlich ausschaltet. Und bei uns selbst? Wir machen weiter. Und weiter. Und dann passiert das unvermeidbare: Akku leer, Handy -äh Körper: Aus. Nichts geht mehr. Macht euch den Vergleich zum Handy mal bewusst: kommt es mal dazu (bei vielen Menschen, die ich kenne passiert das eh sehr selten), dass sich das Handy unterwegs wegen leerem Akku ausschaltet, braucht es später an der Steckdose auch erst mal gewisse Zeit, bis sich wieder was regt.
Und genauso geht es unserem Körper! Hören wir nicht früh genug auf die „low battery“-Warnung, der höfliche Hinweis von uns an uns, mal einen Gang runterzuschalten, langsam zu machen, uns Zeit für uns und unsere Gesundheit (physisch und psychisch!) zu nehmen, läuft es unweigerlich auf den plötzlichen shut down hinaus. Und sich davon wieder zu erholen, dauert eben erst mal.
Was aber, wenn wir uns in solchen Situationen auch mal rechtzeitig kümmern (genauso wie bei unserem Telefon) und schon vorm break down reagieren? Ich denke, wir funktionieren wie die Lithium-Ionen-Akkus in unseren Smartphones: völliges bis 0 Prozent Entladen mindert auf Dauer die Kapazität. Die Akkus werden geschwächt und funktionieren immer schlechter. Manchmal ist es wirklich nicht einfach, sich die nötige Auszeit zu nehmen, aber auf lange Sicht gesehen, sollten wir es wirklich tun.
Für Lithium-Ionen-Akkus empfiehlt sich übrigens: immer zwischen 20 und 80 Prozent laden.
Und: Zusätzlich läuft der Mensch auch gut über Solarenergie.