kurz vorweg: es ist wirklich so toll, wie man es sich vorstellt (wenn man sich Mitte November wieder ärgert, dass alles bereits ausgebucht ist und man resigniert feststellt, dass man mal wieder doch in der Stadt feiert, mit dem festen Vorsatz nächstes Jahr gleich im März mit der Planung zu beginnen).
Ich hatte Glück und wurde von einer Freundin eingeladen, im Bayerischen Wald mit zehn Freunden zu feiern.
Also nehmen wir am 31.12. den Zug nach Ludwigsthal und brechen am späten Nachmittag, nach einem Mittagessen im Museum „Haus zur Wildnis“, auf. Wir sind in der Vereinshütte des Bayerischen Waldvereins Sektion Zwiesel. Die kleine Selbstversorgerhütte liegt im Nationalpark Bayerischer Wald, unterhalb des Großen Falkensteins.Bei wunderschönem Abendrot wandern wir durch eine nicht mehr ganz frische, aber dennoch geschlossenen Schneedecke und der letzte Tag des Jahres 2017 neigt sich dem Ende zu. Nachdem wir die erste Stunde noch angeregt ratschend unterwegs sind, werden mit schwindender Dunkelheit auch unsere Gespräche ruhiger und als wir die Stirnlampen anknipsen, stapfen wir wortlos bergan. Vielleicht bin ich nicht die Einzige in der Gruppe, die das meditative Schneewandern und die Ruhe des dunklen Waldes nutzt, um das Jahr zu rekapitulieren. Angekommen in der kleinen Hütte, freuen wir uns, dass die anderen schon seit Stunden den kleinen Holzofen heizen. Nachdem alle etwas zu unserem Buffet beisteuern, ist der alte Holztisch im Nu in eine volle Tafel verwandelt und wir schlagen uns die Bäuche voll. Den ganzen Abend über sitzen wir gemütlich, im Schein von Kerzen, unterhalten uns und trinken. Gegen elf setzt die Müdigkeit (oder food coma) ein und wir beschließen, uns nochmal warm einzupacken und raus in den Schnee zu gehen. Raketen hat niemand von uns mitgebracht und Sicht aufs Tal haben wir hier im Wald auch nicht, aber die klare Nacht überrascht und mit einem richtig hellen (beinahe) Vollmond und Sternenhimmel. Voll Übermut, wie Kinder, bauen wir eine Iglu/Schneebar und begrüßen das neue Jahr mit Wunderkerzen -eh viel besser!Gegen drei beziehen wir unser Schlafsack-Nachtlager unterm Dach und schlafen, bis uns morgens um 11 die Stimmen vorbeilaufender Wanderer wecken. Nach einem ausgiebigen leftover-Frühstück und Aufräum-Aktion verlassen wir die Hütte und machen uns bei nebliger hangover Stimmung an den Abstieg.Durch’s schöne Höllbachtal geht es zurück zum Bahnhof und ich könnte mir den Start ins neue Jahr nicht schöner vorstellen. Die frische Luft, die friedliche Stimmung im schneebedeckten Wald und Pläne schmieden für’s Neue Jahr machen Lust auf mehr -2018 here we go!