👄#07 Mund ausstreichen

Woche 7 und wir widmen uns unserem Mund/Kiefer-Bereich. Ihr habt in den Sessions diese Woche einige Übungen mitgekriegt, mit denen man seine Kiefermuskeln entspannen und die Zunge im Mund lösen kann. Wir nehmen uns als Wochenaufgabe die einfachste (unauffälligste) Übung vor: Mund ausstreichen.

How to: Mit geschlossenen Lippen den Mundraum, die Wangen von innen, den Gaumen (das Dach des Mundraums nicht vergessen!), die Zahnreihen mit der Zunge ausstreichen, erkunden, abfahren. In alle Richtungen, ein paar Minuten lang. Anschließen: mit geschlossenen Lippen, Zahnreihen bleiben voneinander gelöst, entspanne die Zunge und lass‘ sie ruhen (Zungen-Savasana!).

Wieso? Ein paar von euch berichten von Zähneknirschen nachts, aber auch ansonsten wir unser Kiefermuskel (einer der stärksten Muskel im Körper!) Tag täglich enorm bewegt: beim Sprechen, kauen -aber oft „beißen“ wir auch nur fest zu und das teils über lange Zeit (tagsüber beim Arbeiten oder auch nachts). Das kann eine Stressreaktion sein und oft bemerkt man es leider garnicht. Bestimmt hören jetzt manche von euch schon meine Stimme im Kopf: „…und wenn wir in Hüftöffner-Haltungen sind, spür‘ immer auch hin, was dein Kiefer macht: Anstrengung und Anspannung im Kiefer hängen mit der Hüfte zusammen“. Aber was hat es damit auf sich? Ich habe mich nochmal genauer eingelesen und es ist wirklich erstaunlich, woher diese Verbindung kommt (bzw wann sie bereits entsteht!): „Embryology shows us that at about day 15 in a phase called gastrulation there are two depressions that form on an embryo. One becomes the oropharyngeal membrane that eventually forms the mouth and the other is the cloacal membrane that eventually forms the openings of the urinary, reproductive and digestive tracts.“ Dies ist ein Auszug aus dem sehr lesenswerten Artikel (siehe anbei). Weiter geht es darum, wie unsere Ernährung sich auf den Kiefer auswirkt -sehr interessant!

The hip, jaw, gut & immune system connection

Im Yoga wird die Mund-Muskulatur nur selten explizit beachtet (zumindest in den Kursen, die ich bislang besucht und unterrichtet habe). Indirekt üben wir allerdings bereits viele Haltungen, die sich positiv auswirken: alles was den Nacken/Hals/Brustbereich dehnt ist gut, Asanas die die Hüfte öffnen sind dienlich und allgemein ist eine gute, ausbalancierte Körperhaltung wichtig, bei der dein Kopf am Ende der Wirbelsäule frei und unangestrengt seinen Platz findet (siehe: „Habitual misalignment of the head, a major contributor to jaw issues, is common because of the jutting forward of our heads as we drive, look at our phones, and work at computers.“)

Ich für meinen Teil bin nun jedenfalls neugierig geworden und gespannt, was wir durch Zungen-Yoga noch erreichen können. Genau genommen besteht die Zunge aus 8 Muskeln, die sich zur Zunge formen und für unterschiedliche Bewegungen zuständig sind. Sie entspringen wo anders (Schädelknochen, Hals, Unterkiefer, Gaumen). Das bedeutet, dass was immer wir mit unserer Zunge machen (wie wir sie bewegen, aber auch wie sie ruht) hat Auswirkungen auf unseren ganzen Körper. Eine schlechte Zungenposition kann sich negativ auf deine Augen, Kopf, Nacken, Schultern,.., haben. In dem Sinne: viel Spass bei der Wochenaufgabe und zusätzlich: Bring‘ deine Zunge in Savasana, wann immer du kannst. 

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