Meine ersten festive 500

8 Tage. 500 km. Rapha fordert dich dazu heraus, in den 8 Tagen zwischen Heiligabend und Neujahr 500 km zu fahren. Werde einer von Zehntausenden von Radfahrern, die zwischen den Feiertagen anstelle auf dem Sofa zu sitzen sich in den Sattel schwingen und an dieser Herausforderung teilnehmen.

Tag 1: Samstag, 24.12. / 61,1 km Distanz / 2:22:44 Bewegungszeit / Höhenmeter 572 m

 

Und hier bin ich also. Das ist mein normales happy-after-ride-smile. Zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, das ich soeben die ersten 61,1 km meiner ersten #festive500 geradelt bin. Ich bin zu Hause bei meinen Eltern, klar, heute ist auch Heilig Abend. Knapp 2,5 h bin ich durch Nieselregen altbekannte Straßen neu erkundet, bin an meiner alten Schule vorbei gefahren, durch Nachbardörfer, wo wir damals die ersten Partys besucht haben, Kindergartenfreunde wohnen. Ich musste einfach nochmal raus, frische Luft und etwas Bewegung, bevor das besinnliche Abendessen und Bescherung beginnt. Instagram bestätigte mir, dass viele Bekannte heute auch auf dem Rad waren und somit den Kickoff ihrer fest geplanten festive500 hatten. Für mich ist das zu krass, ich bin kein Wettbewerbstyp. Und ich fahr doch erst seit 10 Monaten „so richtig“ Rad. 500km an 8 Tagen -das würde ja heissen, dass selbst wenn ich mich jeden Tag in den Sattel schwinge, ich im Schnitt 62,5 km machen müsste. Und heute waren es 61,1 km und die waren kalt und teils durch Gegenwind nicht wirklich Vergnügen. Egal, ich kann ja auch einfach so in den Weihnachtsferien Rad fahren, ganz ohne competition oder da jetzt „festive500“ drüber zu schreiben.

Tag 2: Sonntag, 25.12. / 69,9 kmDistanz / 2:47:30 Bewegungszeit / Höhenmeter 442 m 3° sagt der Garmin. Und fühlt sich auch so an. Heute bin ich mal in die andere Richtung aus meinem kleinen 7000 Einwohner-Dorf Schierling rausgeradelt. Auch schön. Ziemlich flach hier.

Tag 3: Montag, 26.12. / 83,4 km Distanz / 3:39:17 Bewegungszeit / Höhenmeter 912 m 

  Okay, das war ein Highlight. Die Tour zum Kloster Weltenburg, wunderschön gelegen in einer Donau-Schlinge, die ich mir das ganze Jahr schon vorgenommen und nie gemacht hatte. Es ist Tag 3 in Folge auf dem Rad und ich kann mir nicht verkneifen, meine Kilometer zu addieren. Nach diesem grandiosen Tag -trotz Schmuddelwetter- bin ich bei 214,4 km angekommen und muss zugeben, dass ich es in Betracht ziehe…

Tag 4: Dienstag, 27.12. / 60,4 km Distanz / 2:35:10 Bewegungszeit / Höhenmeter 443 m

 Zurück in München, zeigt sich die Stadt wieder mal von ihrer schönsten Seite: trotz 0° der Himmer weiß-blau und ich fahre eine schöne Gravel-Strecke. Muss ja auch irgendwo Sinn haben, dass ich die festive500 im Vergleich zur Mehrheit mit dem Crosser fahre, da ich zu dem Zeitpunkt mein Rennrad noch nicht habe.

Tag 5: Mittwoch, 28.12. / 94,3 km Distanz / 4:10:49 Bewegungszeit / Höhenmeter 779 mFünfter Tag und es läuft. Heute war das Wetter grandios und die Kilometer sind nur so geputzelt. Gesamtkilometerstand an Tag 5: 369,1 km und ich muss zugeben: ich bin angefixt. Jetzt will ich’s wissen!

Tag 6: Donnerstag, 29.12. / 64,3 km Distanz /2:49:14 Bewegungszeit / Höhenmeter 433 m433,4 km und noch zwei Tage vor mir. Ich spiele sogar mit dem Gedanken einer Pause morgen. Heute wird mir klar: ich fahre gerade meine festive500 runter!

Tag 7: Freitag, 30.12. / 64,5 km Distanz / 3:25:26 Bewegungszeit / Höhenmeter 466 m -3 ° und es ist so verdammt kalt! Heute bin ich das erste Mal nicht allein unterwegs -mit Basti und Dominik geht’s in den Münchner Norden über die Panzer Wiese und durch’s Hartelholz. Die Stimmung ist mystisch und ich genieße diese besondere Art des Jahresabschluss in vollen Zügen. Die Badewanne in meiner Wohnung weiß ich mehr denn je zu schätzen. Nach den Touren ist durchweg auftauen angesagt – Finger und Zehen frieren mir täglich bereits vor Kilometer 20 ab. Nein, man gewöhnt sich nicht an die Kälte. Nein, es hält mich trotzdem nicht ab. Und ja, ein bisschen Wahnsinn gehört dazu.

Tag 8: Samstag, 31.12. / 52,1 km Distanz / 2:21:08Bewegungszeit / Höhenmeter 376 mDer letzte Tag des Jahres, der Münchner Klassiker, die Schäftlarnrunde in einer netten sechser Gruppe. Auf letzten Drücker konnte ich die Jungs mit einer Jahresabschluss-Runde locken, die Sonne scheint und am Ende ist sogar noch ein Glühwein an der Nussbaumranch drinnen.Die tatsächlich letzten Kilometer des Jahres führen mich auf meinem Stadtrad zur Silvesterfeier nach Schwabing, mein Kopf ist frei und ich fühle mich sowas von bereit für’s neue Jahr. Ganz unbewusst habe ich mich scheinbar freigestrampelt, verabschiedet, von allem, was 2016 los war, Platz gemacht, Raum geschaffen. Auf eine Neues, was auch kommen mag, auf jeden Fall auf dem Rad! Bestimmt haben die festive500 für jeden der 19.321.923  der Teilnehmer eine besondere Bedeutung -für mich war es die Ermutigung, mir selbst 2017 mehr zuzutrauen – und vielleicht bin ich ja doch ein „Wettbewerbstyp“!

  1. Pingback: Radfahren bei Schnee | the down dog

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