Wir nutzen den schönen Spätherbsttag letzten Mittwoch für eine einfach Wanderung auf den Hochgern. Die Sonne hat noch richtig Power, sodass wir den gesamten Aufstieg nur mit Longsleeve auskommen.Eine Woche zuvor hatte es das erste mal geschneit, aber viel ist auf 1040 m kurz vor der Agergschwendalm nicht mehr zu sehen. Kurz vorm Hochgernhaus allerdings liegt vor allem im Schatten noch einiges, die Wege sind allerdings gut begehbar.
Wir starten am Wanderparkplatz in Marquartstein. Über eine Schotterforststraße geht es gemütlich über die Agergschwendalm (1h) mäßig steil (+1h) bergan bist zum Hochgernhaus. Die Hütte hat ganzjährig geöffnet und wird von Moritz und Robert sogar mit Instagramaccount betreut. Von dort aus beginnt ein Pfad und führt über einen flachen Hügel (von hier aus erster sensationeller Ausblick über den Chiemsee und das gesamte Chiemgau) zum finalen Anstieg, was nochmal circa 30 Minuten dauert.
Traumwetter und Panoramaausblick auf die Loferer Steinberge und das Kaisergebirge. Kein anderer Berg versperrt den Ausblick und man kann es gut aushalten, wenn man sich warm einpackt und Kaffee dabei hat.
Die Tour ist viel begangen deswegen auch im Winter möglich, allerdings sind Spikes, Grödel oder Schneeschuhe, sowie Stöcke vor allem für den letzten Teil sehr zu empfehlen.Insgesamt eine einfache Wanderung mit 1128 Höhenmeter.
Beim Abstieg lohnt es sich auf dem Hochgernhaus für einen Kaiserschmarrn einzukehren. Von der Terrasse aus kann man bei passendem Wetter Gleitschirmflieger beobachten, die gerne hier starten.
Tipp: Im Winter wird die Strecke von der Agergschwendalm ins Tal als Rodelstrecke präpariert und man kann sich so die etwas monotonen letzten Meter Abstieg angenehmer machen.
„Magisch ruhig“, meint Nicole und sie hat so Recht! Alles so Schneebedeckt hat einfach was. Als würde die Natur sich für ein paar Monate unter einem Schutzmantel zurückziehen, um neue Kraft und Energie zu tanken im nächsten Jahr Neues hervorzubringen – und mal wieder können wir so viel von der Natur lernen. Wintermuffel aufgepasst: klar, wir können nicht wie im Sommer bis 22 Uhr draußen sitzen, ohne Handschuhe durch die Stadt radeln und alles scheint in den Wintermonaten auf slow-motion, Sparflamme… aber muss das deswegen gleich negativ und schlecht sein? Es ist einfach anders und auch wir können diese stille, entschleunigte Zeit nutzen, um uns zu regenerieren, uns und unsere Sinne mal zurück zu ziehen und eine ruhige Phase einlegen, bevor wir im Frühjahr wieder durchstarten, mit neuer Energie, Ideen und Kraft.