Wir müssen endlich aufhören, Dinge nicht so anzunehmen wie sie sind. Wir müssen die Aufgaben meistern, die das Leben uns stellt, denn sie helfen uns, zu lernen, über uns selbst und die Welt. Und unsere Welt ist nun mal laut, dreckig, voller Autos, Häuser, zu wenig grün, zu viel Stress, Hektik – Sharon und David schreiben in „Yoga der Befreiung-Das Praxisbuch des Jivamukti Yoga“ (S.32) davon, „das weltliche zum Göttlichen Erheben“ sei für sie immer gegeben, egal wo, wie und was sie (er)leben. Sie beziehen sich dabei auf die Upanishaden (philosophische Schriften des Hinduismus), die unter anderem Gleichmut in allen Lebenssituation & -umständen lehren. Dieser Ansatz ist auch für mich die Art von „Göttlichkeit“, die ich in meinem Leben erkenne und kultivieren möchte. Hört man auf, die Umgebung in der man lebt und die Umstände seines daily lifes abzulehnen und als Grund und Ursache für die eigene Unzufriedenheit und Leid zu verstehen, kann man befreiter leben.
सोऽहम् so’ham, »er ist ich«
– Einheit des individuellen Selbst und des Absoluten = Gott !?
Das Göttliche in allem, jedem, dir selbst sehen (soham), ist sicher eine Lebensaufgabe und vielleicht die größte challenge überhaupt, aber ich trau‘ mich zu behaupten, auch die spannendste und erfüllendste. Aber was ist „das Göttliche“? Versteht man, dass man Menschen nicht ändern kann, aber sehr wohl seine Einstellung, ändert das alles. Der göttliche Funken ist immer und in allem und jedem -man muss sich nur üben und schulen darin, ihn sehen und erkennen zu können. Was macht es uns nur so schwer, hindert uns daran? Der Glaube daran, dass in jedem von uns dieses „etwas“ ist, gibt jedem zwischenmenschlichen Kontakt eine neue Dimension; Anderen wirklich wertfrei(er), offener, und mit liebevoller Haltung entgegenzutreten. Menschen und ihre Handlungen und Aussagen sind oft bestimmt von ihren äußeren Umständen und völlig identifiziert/infiziert davon -kommen wir aber in Yoga, was nichts anderes ist, als der Zustand der Einheit, können wir uns liebevoll begegnen und wahres eins-sein erfahren.